Gott, der Dritte im Bunde
Menschen, die an Gott glauben und Gott immer wieder suchen, erfahren ihr Leben in einem ganz tiefen Sinn als wertvoll – weit über die materiellen Werte hinaus. Sie wenden die christliche Botschaft und Grundhaltung, dass das Leben gerade im Vertrauen auf die bedingungslose Liebe Gottes gelingt, ganz konkret auf einen Lebensbereich an: auf ihr Leben als Paar.
Wenn ein Paar mit dieser Haltung sich in der Kirche zueinander bekennt und sich so traut, dann spricht die katholische Kirche von einem heilbringenden Zeichen. Von einem Zeichen, in dem sichtbar wird, wie Gott sich uns, den Menschen, zuwendet.
Ein solches Zeichen heißt in der katholischen Kirche „Sakrament“. Im Sakrament, im Zeichen der Ehe wird sichtbar: So wie Partner sich immer wieder umwerben und sich lieben, so umwirbt Gott uns, so liebt Gott die Menschen.
Gott hat uns Menschen als Wesen geschaffen, die ohne Beziehung nicht (über-)leben können. Gott ist selbst Beziehung. Die Ehe ist ein Zeichen, in dem Gott dem Brautpaar seine Liebe und Hilfe für das gemeinsame Leben zusagt. Wenn beide Partner Gott in ihr gemeinsames Leben einbeziehen und so zum Ausdruck bringen, dass ihre Liebe sein Geschenk ist, dann drücken sie damit aus: Wir vertrauen darauf, dass Gott uns begleitet.
Das Ehesakrament spenden sich Frau und Mann in der Trauung selbst gegenseitig. In der Regel geschieht das in einer Kirche und vor einem assistierenden Priester, indem sie sich und der Öffentlichkeit ihre Liebe bestätigen und die Treue versprechen. Hier wird das Sakrament in besonderer Weise deutlich.
Im weiteren Eheleben bedarf es jedoch immer wieder dieser „Spendung“, wofür jedes Paar sicher seinen ganz eigenen Ausdruck findet. Für das gültige Zustandekommen einer Ehe nennt die Kirche Voraussetzungen wie zum Beispiel den aufrichtigen Ehewillen der Partner und die Bereitschaft für Kinder. Nur wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, gilt eine Ehe zwischen Christen als grundsätzlich unauflöslich.